Die Kunst des Zaunflechtens: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Kunst des Zaunflechtens: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zaunflechten ist eine alte Handwerkskunst, die bis heute nichts von ihrem Charme verloren hat. Mit der richtigen Anleitung und ein wenig Geduld kann jeder seinen eigenen Flechtzaun aus natürlichen Materialien erstellen. Besonders geeignet für dieses Vorhaben sind junge Äste der Haselnuss, die nicht nur robust, sondern auch ästhetisch ansprechend sind.

Die Wahl des richtigen Materials

Die Wahl des geeigneten Materials ist ein entscheidender Faktor beim Zaunflechten. Im Allgemeinen eignen sich Weidenruten von der Korbweide (Salix viminalis) und Küblerweide (Salix smithiana) am besten. Aber auch Silberweide (Salix alba) und deren verschiedene Sorten sind eine gute Wahl. Alternativ kann man auch einen Flechtzaun aus den Ästen von Duftjasmin, Flieder, Hartriegel und Haselnuss bauen. Diese Materialien bieten eine gute Mischung aus Flexibilität und Stabilität, die für das Flechten von Zäunen benötigt wird.

Weidenruten vs. Haselnussruten

Weidenruten sind flexibel, leicht und zäh. Sie lassen sich leicht verarbeiten, was sie zu einer beliebten Wahl beim Flechten macht. Das Holz der Haselnussholz ist hingegen härter, nicht sehr biegsam, aber belastbarer. Die Lebensdauer von geflochtenen Naturzäunen kann stark variieren. Abhängig vom Standort und der Pflege halten geflochtene Weiden- und Haselnusszäune zwischen 5 bis 10 Jahren.

Der Charme eines Flechtzauns

Ein Garten ist ein Ort des Lebens und der Vielfalt. Doch manchmal kann ein wenig mehr Struktur nicht schaden. Hier kommen Flechtzäune ins Spiel. Sie können Beete ordentlich einfassen und bepflanzte Flächen in klare geometrische Formen unterteilen. Aber auch einen Sichtschutz schaffen. Das Schöne ist, dass die natürlich strukturierten Oberflächen der Flechtzäune zu jeder Jahreszeit dekorativ aussehen, aber sich optisch nicht in den Vordergrund drängeln. Zäune aus Ruten von Haselnuss und Weiden fügen sich mit ihrem natürlichen Aussehen gleichermaßen in naturnahe und moderne Gärten ein.

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Vorbereitung: Das Wässern der Ruten

Bevor man mit dem Flechten beginnt, sollten die Ruten gewässert werden. Dies macht sie biegsamer und erleichtert die Verarbeitung. Für das Wässern der Ruten können diese gebündelt auf eine große Plane gelegt, die wie ein Bonbon eingepackt und mit einem Gartenschlauch mit Wasser gefüllt wird. Nach vier bis fünf Tagen im Wasserbad sind die Ruten bereit für das Flechten. Junge biegsame Weidenruten, die frisch geschnitten sind, müssen nicht gewässert werden!

Anleitung: Zaun flechten aus Haselnussruten

Benötigtes Material

Für das Flechten eines Zauns aus Haselnussruten benötigt man folgendes Material:

  • dickere Holzäste
  • Haselnussruten
  • Astsäge
  • Astschere
  • Maßstab
  • Stift
  • Fäustel
  • Scheibe zum Unterlegen aus Holz

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Für die Pflöcke nimmt man am besten gerade gewachsene dicke Äste mit mindestens einem Durchmesser von 4 cm. Achte darauf, dass sie nicht morsch sind. Zeichne auf den Ästen alle 40 cm einen Strich.

2. Anschließend zersägt man die Äste in 40 cm lange Stücke. Achte bitte darauf, dass die Äste beim Sägen auf einer rutschfesten Unterlage liegen!

3. Damit die Pflöcke sich leichtgängig in den Boden schlagen lassen, spitzt man ein Ende der Pflöcke mit einem scharfen Messer an.

4. Mit einem Fäustel schlägt man regelmäßig alle 40 cm einen Pflock in den Boden. Beim Einschlagen sollte man eine Unterlegscheibe auf die Pflöcke legen, um zu verhindern, dass das Holz zersplittert.

5. Ein ausgelegter Maßstab oder eine gespannte Leine sorgen dafür, dass die Pflöcke gerade in Flucht stehen.

6. Nun beginnt das eigentliche Flechten. Man nimmt eine Haselnussrute und windet sie um die Pflöcke. Dabei sollte man darauf achten, dass die Rute fest und gleichmäßig um die Pflöcke gewickelt wird.

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7. Sobald man zwei bis drei Haselnussruten um die Pflöcke gewunden hat, drückt man sie auf ganzer Länge mit den Händen gleichmäßig dicht zusammen.

8. Kürze auf beiden Seiten des Zauns lang überstehende Enden der Haselnussruten mit einer scharfen Astschere ein.

9. Wenn man möchte, kann man die oberste Rute mit Nägeln auf den Pflöcken fixieren und gegebenenfalls die Pflöcke auf gleiche Länge absägen.

Fazit

Das Flechten eines Zauns aus Haselnussruten ist ein kreatives und lohnendes Projekt. Mit Geduld und der richtigen Technik kann jeder einen wunderschönen und natürlichen Zaun erschaffen, der jedem Garten eine besondere Note verleiht. Es lohnt sich in jedem Fall, diese alte Handwerkskunst auszuprobieren und die eigene Gartenlandschaft mit einem individuell gestalteten Flechtzaun zu bereichern.

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