Die Kunst des Rosenschnitts: Eine umfassende Anleitung

Die Kunst des Rosenschnitts: Eine umfassende Anleitung

Das Schneiden von Rosen mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber mit dem richtigen Wissen und ein wenig Übung wird es zu einer einfachen Aufgabe. Es geht nicht nur darum, die Pflanze schön in Form zu bringen, sondern vor allem darum, sie zu einer gesunden und blühfreudigen Entwicklung anzuregen.

Verständnis des Pflanzenwachstums und der Rosenklassen

Um Rosen effektiv schneiden zu können, ist es wichtig, das Prinzip des Pflanzenwachstums und die spezifische Rosenklasse zu verstehen. Rosen sind robuste Gewächse, sie sind weder zickig noch nachtragend. Sie sind die Königinnen der Blumen und können mit der richtigen Pflege ihre volle Pracht entfalten.

Die Triebe von Rosen verholzen mit der Zeit. Doch das Blütenwachstum entsteht nicht aus den alten grauen Trieben, sondern aus den jungen grünen. Durch das Schneiden der Rosen wird die Bildung dieser grünen Triebe angeregt.

Das Prinzip des Schnitts

Der Schnitt erfolgt am oberen Ende des bestehenden Triebs. Hierdurch wird das Längenwachstum an dieser Stelle gestoppt und die Pflanze wird dazu angeregt, aus den sogenannten Augen neue Triebe zu bilden. Diese Augen sind kleine Knubbel, die gut sichtbar sind. Neue Triebe bilden sich direkt an der Schnittstelle, oft erwachen aber auch tiefer sitzende Augen zu neuem Leben. So wird aus einem Trieb mehrere und der Strauch wird buschiger.

Die Position des Auges, über dem geschnitten wird, ist entscheidend. Es ist empfehlenswert, ein Auge zu wählen, das nach außen zeigt, um ein Wachstum ins Innere der Rose zu vermeiden.

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Die Reaktion der Rose auf den Schnitt

Je tiefer der Schnitt, desto stärker wird die Rose darauf reagieren. Sie strebt danach, das Wachstum über der Erde mit der Menge der Wurzeln im Gleichgewicht zu halten. In einigen Fällen, insbesondere bei älteren Pflanzen oder einmal blühenden Rosen, kann es sinnvoll sein, ganze Triebe herauszuschneiden. Dies regt die Rose besonders stark an und sie bildet aus der Basis heraus neue Zweige.

Entfernen von totem oder krankem Holz

Nicht nur das Schneiden der Triebe ist wichtig, sondern auch das Entfernen von totem oder krankem Holz. Dieses Holz ist braun und trocken und aus ihm wird nichts mehr wachsen. Ebenso sollten sich überkreuzende oder aneinander scheuernde Zweige entfernt werden, da diese das gesunde Wachstum der Pflanze stören können.

Den Schnitt richtig ansetzen

Der Schnitt sollte etwa 5 mm über einem Auge angesetzt werden. So bleiben keine bald absterbenden Stummel stehen und das Auge oder der neue Trieb werden nicht verletzt. Es wird oft empfohlen, den Schnitt leicht schräg anzusetzen, damit das Wasser ablaufen kann, aber dies ist nicht unbedingt notwendig.

Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden

Die Forsythienblüte signalisiert, dass es Zeit für einen größeren Rosenschnitt ist, welcher meist im März stattfindet. Selbst wenn die Rose bereits getrieben hat, sollte sie dennoch geschnitten werden. Die Pflanze wird einfach weiterwachsen, aber genau dort, wo es gewünscht ist.

Im Herbst können lange, sperrig herausstehende Triebe entfernt werden, ansonsten sollte die Pflanze in Ruhe gelassen werden. Nach der Blüte im Sommer werden einmal blühende Rosen geschnitten.

Das Schneiden verschiedener Rosenklassen

Es gibt verschiedene Arten von Rosen und jede hat ihre eigenen Bedürfnisse in Bezug auf den Schnitt.

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Einmal blühende Rosen auslichten

Einmal blühende Rosen, zu denen viele der großen historischen Rosen gehören, bilden ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr. Diese sollten natürlich nicht im Frühjahr weggeschnitten werden. Stattdessen sind sie ein Fall für den Verjüngungsschnitt an der Basis nach der Blüte im Sommer. Überalterte Äste sollten mit einer Astschere oder Säge entfernt werden und an der Länge der Triebe sollte nur wenig herumgeschnitten werden. Diese Rosen brauchen für ihren üppigen Wuchs freien Lauf.

Zu dieser Klasse gehören auch viele Ramblerrosen, welche stark in die Höhe wachsende Rosen mit weichen Trieben sind. Sie sind bekannt dafür, hohen Bäumen zu einer üppigen Rosenblüte zu verhelfen.

Schnitt von mehrfach blühenden Strauchrosen

Die größeren remontierenden Rosen, die mehrfach in der Saison blühen, wie die Englischen Duftrosen, werden mit der „Augentechnik“ im Frühjahr zurückgeschnitten. Da sie einen schönen Strauch-Wuchs aufweisen, wird nur etwa 30 % der Trieblänge zurückgeschnitten. In der Mitte des Gehölzes lässt man die Zweige länger, außen etwas niedriger, um eine schöne Wuchsform wie ein Blumenstrauß zu erhalten oder zu bewahren.

Völlig überalterte Triebe können ebenfalls komplett an der Basis herausgeschnitten werden. Zu dieser Rosenklasse gehören auch viele Kletterrosen mit starren Trieben, die regelmäßig gestutzt und fachgerecht aufgebunden werden sollten.

Mehrfach blühende mittelhohe Beet- und Edelrosen schneiden

Diese Pflanzen sind die „Leistungsblüher“ unter den Rosen. Bei ihnen bleiben nur die fünf bis sieben kräftigsten Vorjahrestriebe stehen, die auf drei bis fünf Augen gekürzt werden. Sie können dann nur noch 20 bis 40 cm hoch sein.

Bodendeckerrosen schneiden

Bodendeckerrosen eignen sich hervorragend zum Bepflanzen größerer Flächen. Sie bilden so viele dichte Triebe, dass man kaum noch hinterherkommt, Augen zu zählen. Sie können im Prinzip sogar mit der Heckenschere um zwei Drittel gestutzt werden. Dies sollte jedoch nur alle drei Jahre geschehen, wenn die Rosen eine gewisse Höhe erreichen dürfen, oder jährlich, wenn die Fläche niedrig gehalten werden soll.

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Rosenschnitt sauber durchführen: richtiges Werkzeug

Um zu verhindern, dass sich Krankheitskeime an den Schnittstellen einnisten, müssen die Schnitte glatt sein und nicht gequetscht oder gar gerissen. Daher ist es wichtig, gutes und scharfes Werkzeug zu verwenden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Stärke der Äste auf die Schere abgestimmt ist. Wenn die Zweige zu dick werden, sollte von der Rosenschere auf die Astschere umgestiegen werden. Manchmal muss es sogar eine Säge sein. Andernfalls wird das Schneidwerkzeug stumpf oder sogar kaputt und die Schnitte sind nicht mehr einwandfrei.

Empfohlene Werkzeuge

Einige der empfohlenen Werkzeuge für den Rosenschnitt sind Rosenscheren von Felco oder Kent & Stowe, Astscheren von Fiskars und Handsägen von WOLF Garten.

Fazit

Das Schneiden von Rosen ist eine wichtige Pflegeaufgabe, die nicht nur die Gesundheit und das Aussehen der Pflanze verbessert, sondern auch das Wachstum und die Blütenbildung fördert. Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Werkzeugen kann jeder Gärtner diese Aufgabe meistern und seine Rosen zum Blühen bringen.

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