Gespräch mit einer leidenschaftlichen Gärtnerin: Die Kunst, ein Sandbeet anzulegen
Heute dreht sich alles um das Thema Sandbeet. Im Mittelpunkt steht eine passionierte Gärtnerin, die hinter der kreativen Gestaltung eines blühenden Präriebeets steht, das bereits viele Gartenliebhaber verzaubert hat. Sie teilt ihre Erfahrungen und Tipps zum Anlegen eines Sandbeets und spricht über die Vorteile, den Prozess und die besten Pflanzen für diese Art von Garten.
Inhalt
Die Entstehungsgeschichte eines Sandbeets
Die Inspiration für ihr Sandbeet-Projekt schöpfte die Gärtnerin aus verschiedenen Quellen. Sie besuchte einmal eine Staudengärtnerei, die auf einem schwierigen Gelände mit Sand experimentierte. Zudem stieß sie auf ein Interview im Bayerischen Rundfunk, in dem das Konzept des Sandbeets näher erläutert wurde. Sie wurde auch durch die Arbeit von Beth Chatto inspiriert, die bereits 1991 einen Gravel Garden gestaltete.
Trotz ihrer anfänglichen Bedenken, ihren fruchtbaren Boden mit Schotter zu bedecken, entschied sie sich, mit dem vorhandenen Material zu arbeiten. Ihr Ziel war es, die schwere Bodenstruktur ihres Gartens zu verbessern, da das Unkrautjäten im klebrigen Lehm eine mühsame Aufgabe war. Außerdem waren einige Stauden aufgrund der winterlichen Bodenfeuchtigkeit verfault.
Auswahl der Materialien und Anlegen des Sandbeets
Bei der Auswahl des Materials entschied sie sich für Weser-Kies, eine kostengünstige regionale Variante, um lange Transportwege zu vermeiden. Obwohl ihr Sandbeet eigentlich ein Kiesbeet ist, bezeichnet sie es lieber als Sandbeet, um Verwechslungen mit Schottergärten zu vermeiden.
Sie experimentierte auch mit verschiedenen Sandarten. Generell wird Estrichsand mit einer Körnung von 0 bis 16 mm empfohlen. Sie verwendete jedoch Sand mit einer Körnung von 0 bis 8 mm und in einem zweiten Sandbeet sogar noch feineren Sand.
Der Prozess des Sandbeet-Anlegens
Bevor sie mit dem Anlegen des Sandbeets begann, war an der vorgesehenen Stelle Rasen. Diesen mähte sie nur sehr kurz, statt ihn vollständig abzutragen. Dann legte sie eine Schicht Kompost, unbedruckte Pappe, nochmals Kompost und schließlich eine 20 cm hohe Schicht Sand bzw. feinen Kies auf.
Die Sandwich-Methode beim Anlegen eines Sandbeets
Die Sandwich-Methode, bei der verschiedene Schichten übereinander gelegt werden, hat mehrere Vorteile. Die Pappe, die zwischen den Kompostschichten platziert wird, löst sich schnell auf und tötet gleichzeitig den Rasen ab. Sie würde diese Methode allerdings nicht für Obst- oder Gemüsebeete empfehlen, da ungewollte Zusatzstoffe wie Klebstoffe aus der Pappe in den Boden gelangen könnten.
Verhindern von Sanderosion
Um zu verhindern, dass der Sand weggespült wird, können Abgrenzungen aus Cortenstahl oder regionalen Steinen verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, vor dem Aufbringen des Sandes Rasensoden abzuheben und die entstandene Vertiefung mit der Sand-Mulchschicht aufzufüllen. Es kann auch hilfreich sein, den Unterboden vor dem Aufbringen des Sandes etwas zu lockern, damit die Wurzeln der Stauden möglichst tief eindringen können.
Pflanzen im Sandbeet
Die Pflanzen werden direkt in den Sand gesetzt, der eine Tiefe von 20 cm haben sollte. Die Pflanzen senden dann ihre Wurzeln in die Tiefe, wo es durch den Mulcheffekt des Kieses oder Sandes feuchter bleibt. Das ist der Grund, warum Sandbeete besonders gut in trockenen Wetterperioden funktionieren.
Bei der Auswahl der Pflanzen für ihr Sandbeet orientierte sich die Gärtnerin tendenziell an Präriestauden, Stauden für trockene Freiflächen und biodiversitätsfördernden Stauden. Sie bezog auch bewusst Wildstauden in ihre Beetplanung ein. Unter den ausgewählten Pflanzen sind beispielsweise Artemisia, Allium sphaerocephalon und Eryngium agavifolium.
Die Rolle der Ziergräser im Sandbeet
Ziergräser spielen eine wichtige Rolle in ihrem Sandbeet. Sie empfiehlt das Verschiedenschuppige Tropfengras (Sporobolus heterolepsis), das Quirrle bildet und feine Blütenrispen hat. Es braucht allerdings etwas Geduld, bis diese Gräser ihre volle Blattmasse entwickelt haben, da sie dazu angeregt werden, sich zuerst auf die Wurzelbildung zu fokussieren.
Weitere Gräser im Sandbeet
- Präriegras Schizachyrium scoparium ‚Prairie Blues‘
- Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides ‚Hameln‘
- Briza media (Zittergras)
Fazit
Ein Sandbeet anzulegen kann eine lohnende Aufgabe für Gartenliebhaber sein, die eine Herausforderung suchen oder einfach etwas Neues ausprobieren möchten. Durch den Einsatz von Sand und die richtige Auswahl von Pflanzen und Gräsern kann ein Sandbeet eine ästhetisch ansprechende und gleichzeitig pflegeleichte Ergänzung zum Garten sein. Der Prozess erfordert zwar Geduld und Sorgfalt, aber das Endergebnis ist es definitiv wert.