Gartenpflege: Goldene Regeln aus 25 Jahren Erfahrung
Im Laufe von 25 Jahren Gartenarbeit hat sich ein wertvoller Schatz an Erfahrungen und hilfreichen Ratschlägen angesammelt. Diese Tipps und Tricks, die das Gärtnern erheblich erleichtern und zu attraktiven Beeten sowie einem gesunden Pflanzenwachstum führen, erweisen sich als unverzichtbar für jeden Gartenliebhaber.
Inhalt
Wichtige Grundlagen für erfolgreiches Gärtnern
Die Gartenarbeit beginnt immer mit dem Boden. Die Qualität des Gartenbodens und seine Bedeutung für das Pflanzenwachstum können nicht genug betont werden. Pflanzen benötigen starke Wurzeln und dafür ein lockeres Substrat. Es ist essentiell, es den Pflanzen so einfach wie möglich zu machen, sich auszudehnen. Allerdings ist es nicht notwendig, den Boden tief umzugraben. Tatsächlich könnte dies die Bodenstruktur und das Gleichgewicht zwischen lichtscheuen und lichtliebenden Bodenorganismen stören.
Die Vorbereitung des Bodens für das Pflanzen erfordert eine ausreichend große Pflanzgrube und eine gut gelockerte Erde. Bei extrem verhärteten Lehmböden kann es notwendig sein, den Boden mit einem Grubber zu lockern oder mit einem Sauzahn zu durchziehen. Der Einsatz eines Sauzahns ermöglicht es, den Boden zu lockern, ohne die Bodenschichtung zu stören.
Nährstoffversorgung für Pflanzen
Pflanzen benötigen Nährstoffe, um gut zu wachsen. Die drei Grundnährstoffe Phosphor, Stickstoff und Kalium spielen dabei eine entscheidende Rolle. Eine Bodenprobe kann Aufschluss darüber geben, wie viel von diesen Nährstoffen im Boden vorhanden ist und welche zusätzlichen Nährstoffe zugeführt werden müssen. Alle drei Jahre sollte eine solche Probe durchgeführt und in ein Labor geschickt werden. Die Ergebnisse liefern wertvolle Informationen für eine individuell angepasste Düngung.
Für eine natürliche Gartenarbeit empfiehlt es sich, organisch-biologische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder guanohaltige Volldünger zu verwenden und auf chemisch-mineralische Produkte zu verzichten.
Kompostieren und Mulchen für den gesunden Garten
Kompostierung ist ein hervorragender Weg, um eine natürliche Düngung zu gewährleisten. Dabei kann auf spezielle Kompostplätze verzichtet und stattdessen die Methode der Flächenkompostierung angewendet werden. Hierbei werden zurückgeschnittene Pflanzenreste direkt wieder auf den Boden gebracht. Um das Material schnell verwerten zu können und eine ansprechende Optik zu gewährleisten, sollte das Schnittgut gehäckselt werden. Dieser Vorgang wird auch als Mulchen bezeichnet und schützt den Boden zusätzlich vor Austrocknung und dem Befall von unerwünschten Pflanzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für eine gesunde Nährstoffversorgung ist es, im Herbst das herunterfallende Laub in den Beeten liegen zu lassen. Lediglich vom Rasen sollte das Laub entfernt werden, um eine Fäulnisbildung zu vermeiden.
Effiziente Bewässerung der Pflanzen
Die richtige Bewässerung der Pflanzen spielt eine entscheidende Rolle in der Gartenpflege. Vor allem im Sommer ist es wichtig, dass die Pflanzen ausreichend Wasser erhalten. Allerdings sollte dabei darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht primär auf den Blättern landet, da dies zu einer Verschwendung von Wasser führt und zudem Pilzkrankheiten und Nacktschnecken begünstigen kann. Eine effektive Methode ist es, morgens zu gießen – selten, aber ausgiebig und direkt an die Wurzeln.
Wachstumsförderung durch gezielten Schnitt und Lenkung
Ein gezielter Schnitt der Pflanzen kann das Wachstum erheblich fördern. Durch den Schnitt wird die Pflanze dazu angeregt, aus den sogenannten Augen neu auszutreiben. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, wo der Austrieb gewünscht ist. Überalterte Triebe sollten direkt am Boden entfernt werden, um einen komplett neuen Wuchs zu ermöglichen.
Bestimmte Gehölze, wie Schmetterlingsflieder, Kalifornischer Flieder, Winterjasmin, Hibiskus, Beetrosen, Weintrauben, Kiwi und Herbsthimbeeren, blühen und fruchten am diesjährigen Holz. Ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr regt das Wachstum ihrer im selben Jahr blühenden Blütenzweige an.
Das Triebwachstum kann bei Gehölzen auch gefördert werden, indem deren Triebe in die Waagerechte gebogen werden. Dies weckt schlafende Augen und regt sie zum Austreiben an.
Verständnis für Pflanzen: Auf die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzen achten
Nicht alle Pflanzen haben die gleichen Bedürfnisse. Es ist wichtig, die Bedingungen wie Sonne/Schatten, Sandboden/Lehmboden, trocken/feucht sowie den zur Verfügung stehenden Platz zu analysieren und dann nur Pflanzen auszuwählen, die zu diesen Bedingungen passen. Dies wird als „artgerechte Pflanzenhaltung“ bezeichnet und spielt eine Schlüsselrolle für erfolgreiches Gärtnern.
Nachhaltige Blütenpracht durch „gemischte Beete“
Ein Beet kann viele Monate lang blühen, wenn verschiedene Pflanzenarten kombiniert werden, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Ein solches „gemischtes Beet“ bietet den Vorteil, dass es über einen langen Zeitraum attraktiv bleibt und zudem eine Vielzahl von Nektar- und Pollenquellen für Insekten bietet.
Fazit
Erfolgreiche Gartenarbeit erfordert Geduld, Leidenschaft und das richtige Wissen. Mit diesen Tipps aus 25 Jahren Erfahrung kann jeder Garten zu einem Ort der Entspannung und Freude werden.