Gärtnern mit torffreier Blumenerde: Ein Gewinn für die Umwelt und Ihre Pflanzen

Gärtnern mit torffreier Blumenerde: Ein Gewinn für die Umwelt und Ihre Pflanzen

Einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und dabei den Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon optimale Bedingungen zu bieten, gelingt mit torffreier Blumenerde. Sie ist nicht nur eine umweltfreundliche Alternative, sondern auch ein qualitativ hochwertiges Substrat, das den Pflanzen alles bietet, was sie für ein gesundes Wachstum benötigen. Hier erfahren Sie, worauf es beim Gießen und Düngen ankommt, um ein üppiges Wachstum zu fördern.

Warum torffreie Blumenerde?

Die Entscheidung gegen Torf und für torffreie Erde ist eine Entscheidung für den Umweltschutz. Torf entsteht in Mooren, die nicht nur einzigartige Lebensräume für Flora und Fauna sind, sondern auch die weltweit wichtigsten Kohlenstoffspeicher. Wird Torf abgebaut, werden große Mengen CO2 freigesetzt. Darüber hinaus trägt der Gartenbau mit Torf zu einem erheblichen Teil zu den Treibhausgasemissionen bei. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat daher zusammen mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) die Botschaft „Weniger Torf, Moor Schutz! Torffrei gärtnern, Klima schützen“ auf den Punkt gebracht.

Die Auswahl der richtigen torffreien Blumenerde

Bis vor kurzem waren in den Substraten für Hobbygärtner durchschnittlich noch 42 % Torf enthalten, in denen für den Erwerbsgartenbau sogar noch 77 %. Beim Kauf von Erde sollte daher besonders auf die Produktbeschriftungen „torffrei“ oder „ohne Torf“ geachtet werden. Es ist wichtig zu wissen, dass das Label „Bio“ nicht automatisch für Torffreiheit steht und es auch torfreduzierte Produkte gibt.

Gute torffreie Erde zeichnet sich durch eine fluffige Konsistenz aus und enthält in erster Linie Alternativen wie Holzfasern, Grüngutkompost, Rindenhumus oder Kokosprodukte. Um sicherzustellen, dass auch von diesen nur nachhaltig geprüfte Rohstoffe in den Beutel gelangen, wird derzeit ein Zertifizierungssystem für Torfersatzstoffe entwickelt.

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Spezialerden und ihre Anwendung

Auch bei torffreier Erde müssen Sie nicht auf Spezialerden verzichten. Es gibt neben der klassischen Blumenerde auch Pflanz-, Tomaten- und Rasenerde. Besonders für den Küchengarten ist Anzuchterde geeignet, die sich auch sehr gut für Kräuter eignet.

Wenn Sie unsicher sind, welche Erde am besten zu Ihrem Vorhaben passt, fragen Sie einfach in der Gärtnerei oder im Gartenfachmarkt nach. Ein Tipp: Da torffreie Erden aufgrund ihrer Zusammensetzung eine höhere Aktivität an Mikroorganismen aufweisen, sollten Sie den geöffneten Sack nicht zu lange lagern, sondern das Substrat in derselben Saison aufbrauchen.

Wie gelingt das Gärtnern mit torffreier Erde?

Torf hat die Eigenschaft, Wasser sehr gut speichern zu können. Torffreie Erde hält Wasser und Nährstoffe etwas weniger gut, was den wichtigsten Unterschied für den Hobbygärtner ausmacht und einige Pflegetipps erfordert.

Mehr gießen

Rechnen Sie mit einem um etwa 10 % höheren Gießbedarf. Am Anfang tasten Sie sich heran und prüfen alle paar Tage die Feuchtigkeit im Boden, indem Sie mit dem Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde gehen. Fühlt es sich trocken an, wird gegossen. Praktisch sind auch Gießanzeiger, die man ins Substrat steckt und die durch Farbveränderung anzeigen, ob ein Nachgießen nötig ist.

Zugabe von Tongranulat

Eine gute Ergänzung zu torffreier Blumenerde ist Tongranulat. Die kleinen Körnchen speichern Wasser länger und verhindern Staunässe. Eine Schicht Tongranulat auf der Erdoberfläche hilft zudem gegen die Eiablage von Trauermücken.

Gefäße mit Wasserspeicher

Blumenkästen mit Wasserspeicher sind besonders praktisch, da die Pflanzen sich das Wasser bedarfsgerecht von unten holen können. Dies erleichtert die Pflege während eines Kurzurlaubs und verhindert, dass die Erdoberfläche austrocknet, was wiederum das Wachstum von Unkraut hemmt.

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Genügend düngen: flüssig und mit Kompost

Durch das vermehrte Gießen ist auch eine häufigere Düngung, dafür aber in geringerer Konzentration nötig. Organischer Flüssigdünger, der auf die speziellen Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist (Zimmerpflanzen-, Blühpflanzen- oder Tomatendünger zum Beispiel), eignet sich besonders gut. Im Garten kann den Substraten auch Kompost zur Nährstoffversorgung zugefügt werden.

Kompost: Ein wertvoller Rohstoff

Kompost ist ein wertvoller und kostenloser Rohstoff, der aus den pflanzlichen Resten des Gartens hergestellt wird. Wichtig ist, dass alles genügend Zeit zum Zersetzen hat, da unverrottetes Material den Pflanzen schaden kann. Daher sollte der Kompost ein Jahr lang ruhen und vor der Verwendung durchgesiebt werden, um grobe Teile zu entfernen. Es entsteht wunderbar lockere und herrlich nach frischem Boden duftende Komposterde. Wegen des leicht höheren pH-Wertes und Salzgehalts eignet sich Kompost jedoch nicht für Pflanzen, die kalkarme oder saure Substrate bevorzugen.

Fazit

Torffreie Blumenerde ist eine hervorragende Alternative zu herkömmlichen Substraten und leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Mit den richtigen Pflegetipps und einer angepassten Bewässerungs- und Düngestrategie können Pflanzen in torffreier Erde genauso gut gedeihen wie in torfhaltiger. Es lohnt sich also, den Schritt zu torffreiem Gärtnern zu wagen und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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