Ein Juwel der Architektur: Schloss und Landschaftspark Glienicke
Das Schloss und der Landschaftspark Glienicke in Berlin-Zehlendorf bilden ein einzigartiges Ensemble, das seinesgleichen sucht. Neben der beeindruckenden Architektur locken das Hofgärtnermuseum, vielfältige Konzerte und ein Restaurant mit großer Terrasse zahlreiche Besucher an. Ein Ausflug hierhin ist ein Muss für alle Liebhaber von Architektur und Gartenkunst. Der Besuch bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die Vergangenheit einzutauchen und die Pracht und Herrlichkeit Preußens zu erleben.
Das Ensemble von Schloss und Park Glienicke ist ein besonderer Ort, der nicht nur durch seine Geschichte, sondern auch durch seine Lage beeindruckt. Es liegt direkt an der Glienicker Brücke, die auch als „Bridge of Spies“ bekannt ist und während des Kalten Krieges als Austauschort für Spione zwischen den USA und der Sowjetunion diente. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ist für den Erhalt der Anlage verantwortlich und bietet neben dem regulären Museumsbetrieb auch ein vielfältiges Konzertangebot an. Darüber hinaus lädt das hauseigene Restaurant am Wochenende zu einer kleinen Rast mit herrlicher Aussicht ein.
Inhalt
Die preußischen Prinzen und ihre Bauprojekte
Die Havel-Ufer zwischen Berlin und Potsdam bieten eine besonders malerische Landschaft: teils steil ansteigend, teils sanft gewellt, immer mit einer interessanten Topografie und einer atemberaubenden Aussicht. Diese perfekten Baugrundstücke wurden von den preußischen Prinzen für ihre prachtvollen Schlösser und beeindruckenden Parks genutzt.
Die Zeit der Italienreisen und die Begeisterung für englische Landschaftsparks prägten die Bautätigkeit der Söhne von König Friedrich Wilhelm III. und Luise. Besonderes Augenmerk verdient die Arbeit des ältesten Bruders, Friedrich Wilhelm IV., der die Gestaltung von Schloss und Kirche von Sacrow auf der gegenüberliegenden Uferseite übernahm. Sein Bruder Wilhelm hingegen ließ das Schloss Babelsberg errichten, das ebenfalls in Sichtweite liegt.
Schloss Glienicke: Vom Gutshaus zum UNESCO-Weltkulturerbe
Den Anfang machte jedoch Prinz Carl, der dritte Sohn des Königspaares. Mit nur 21 Jahren erwarb er das Gutshaus Glienicke von Karl August Fürst von Hardenberg und begann ab 1823, es zu dem zu machen, was es heute ist. Unterstützt wurde er dabei von dem berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel und dem Landschaftsplaner Peter Joseph Lenné, die bereits mit der Gestaltung des Pleasure Ground, der Wege und Sichtachsen begonnen hatten.
Prinz Carl von Preußen war ein großer Kulturliebhaber und Weltenbummler. In Glienicke ließ er über einen Zeitraum von rund 40 Jahren zahlreiche besondere Gebäude errichten und den Park verfeinern. Die frühen Gebäude sind im klassizistischen Stil gehalten, während spätere Bauten wie der Klosterhof in mittelalterlicher Anmutung gestaltet sind. Auch Mitbringsel von seinen Reisen fanden Verwendung, wie etwa Säulen eines abgerissenen Klosters von der Insel Certosa bei Venedig oder ein antikes Bodenmosaik aus Kathargo, das in der „Kleinen Neugierde“ zu sehen ist.
Der Glienicker Park: Von heiteren Freiflächen bis zum mystischen Wald
Das Konzept des Glienicker Parks sah eine Zweiteilung des Gesamtareals vor: Der Bereich mit dem Gebäudeensemble erinnert an das sonnige Italien. Hier finden sich Gusseisenbänke, Rondelle mit saisonaler Bepflanzung, großzügige Rasenflächen und Skulpturen, die als Blickfang dienen.
Der zweite Teil des Parks, der direkt über der Havel Richtung Pfaueninsel steil ansteigt, taucht der Besucher in einen nordischen Laubmischwald ein. Hier finden sich Baumriesen, Tümpel, Brücken über Schluchten und eine Vielzahl von Waldblumen. Das abschließende Gebäude, der Jägerhof, unterstreicht das Waldambiente und ist im englisch-gotischen Tudorstil gestaltet.
Fazit
Schloss und Park Glienicke bieten ein einzigartiges Erlebnis für alle Liebhaber von Architektur und Gartenkunst. Die prächtigen Bauten und die liebevoll gestaltete Parkanlage laden zum Verweilen ein und bieten eine Reise in die Vergangenheit. Ein Ausflug hierhin ist mehr als lohnenswert und bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die Vergangenheit einzutauchen und die Pracht und Herrlichkeit Preußens zu erleben.